Bereits vor 16 Jahren lud Pandora Selbsthilfe e.V. zu einer Ausstellung zum Thema Stigmatisierung psychischer Erkrankungen. Leider ist es auch heute noch nötig, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Betroffene leiden nicht nur unter Symptomen, sondern erhalten zusätzlich zur Diagnose eine Zweit-Erkrankung: das Stigma. Vom Druck sich rechtfertigen zu müssen, über offene Diskriminierung am Arbeitsmarkt bis hin zur Isolation zeigt sich das Stigma in vielen Aspekten des Alltags. Der Umgang mit psychischen Erkrankungen in den Medien und der Popkultur ist dafür ebenso verantwortlich, wie der Leistungsdruck unserer Gesellschaft und die gesellschaftliche Unwissenheit über den Themenkomplex. Für Betroffene bedeutet das Stigma Unsicherheit und führt oft zu ihrer Unsichtbarkeit.
Als Verein psychiatrieerfahrener Menschen hat die Überwindung des Stigmas für uns eine sehr hohe Priorität. Deshalb wollen wir uns erneut mit dem Thema auseinandersetzen und laden alle Interessierten dazu ein.

Im Jahr 2022 wird unser Verein stolze 30 Jahre alt. Das runde Jubiläum wollen wir also mit einem Fachtag am 28. April 2022 im Nachbarschaftshaus Gostenhof feiern. Bei einem trialogischen Austausch sollen Betroffene, Angehörige und Experten zu Wort kommen. Für unser Jubiläum konnten wir Koryphäen wie Prof. Dr. Nicolas Rüsch und die Angehörige Janine Berg-Peer gewinnen. Beide veröffentlichten u.a. 2020 das sehr lesenswerte Buch “Das Stigma psychischer Erkrankung: Strategien gegen Diskriminierung und Ausgrenzung”. Außerdem haben wir für ein tolles Musikprogramm am Fachtag gesorgt. Die Besucher*innen erwartet ein kleiner Imbiss, Trialog und Recovery-Workshop. Es wird also ein spannender Tag.
Aktuell hoffen wir, dass der Fachtag trotz Corona stattfinden kann und werden Sie weiterhin informieren wenn wir mehr dazu wissen. Weitere Informationen zum Thema Stigma folgen in der kommenden April-Ausgabe.

Merken Sie sich den Termin in Ihren Terminkalender vor! Wir freuen uns auf Sie.